Montag, 25. Juni 2012

Gibt es etwas Besseres als eine Tasse Kaffee?


Was braucht es, damit du dich „high“ fühlst? Greifst Du gewohnheitsmäßig zu Kaffee, alkoholischen Getränken, Zigaretten oder Zucker-Snacks (z.B. den Klassikern Schokolade, Gummi-Bärchen) um morgens in die Gänge zu kommen oder um den Energiepegel in einer Arbeitspause, zwischen zwei Sitzungen, vor dem Sport oder einer Party wieder in die Höhe zu treiben? Dann bist Du in bester Gesellschaft!

In einer durchschnittlichen Woche konsumieren die Amerikaner (als Beispiel für gut 300 Millionen „zivilisierte“ Menschen):
♣    1 Mrd. Tassen Kaffee
♣    3,4 Mio. Tassen Tee
♣    4,5 Mrd. gezuckerte oder koffeinhaltige Limonaden/Energiedrinks
♣    2,3 Mrd. alkoholische Drinks
♣    8,25 Mrd. Zigaretten
♣    400.000 Tonnen Industriezucker
♣    10 Mio. kg Schokolade

Oben drauf kommen noch die schweren Geschütze: 20 Mio. Tabletten Antidepressiva, der Rauch von 25 Mio. Joints und 1 Mio. Tabletten Ecstasy.
Egal, ob es zum Entspannen ist, für mehr Antrieb oder um sich einfach gut zu fühlen, klar ist, dass viele abhängig sind von folgenschweren Stimulanzien.

Unglücklicherweise wirken diese schnellen Mittelchen, an die sich viele gewohnt haben, nur recht kurz und verstärken langfristig erst recht die Grundprobleme Erschöpfung, Depression, schlechte Konzentration und Angst.

Gibt es Alternativen?
N-a-t-ü-r-l-i-c-h-!

Die Möglichkeit, sich ohne die genannten Stimulanzien gut zu fühlen ist zum Greifen nah. Es bedarf nur einer Übergangszeit, um sich von den alten, den Körper ausraubenden Gewohnheiten zu trennen und mit neuen zu ersetzen. Es gibt eine Reihe natürlicher Substanzen, die spürbar die Stimmung anheben, dem Stress die Anspannung nehmen und das Gedächtnis wieder auf Vordermann bringen. Und das alles in Harmonie mit Körper und Stoffwechsel.

Anstatt mit Stimulanzien Wohlbefinden und Genuss zu erzeugen, die nicht selten das gesunde Maß überschreiten, regulieren natürliche Substanzen in der Regel die körperlichen Mechanismen – vor allem die Neurotransmitter – in bzw. innerhalb der gesunden Zone ihrer Wirksamkeit. Außerdem kommt man von der Stimulation durch unbestreitbar ungesunde Mittel wie herkömmliche Schokolade und anderen Süßigkeiten weg.

Hier sind die Empfehlungen für natürliche „Highs“:

1. Nährstoffmängel ausgleichen
Nicht selten liegt dem Verlangen nach Stimmungsmachern und Konzentrationskrücken ein Mangel an Vitalstoffen, besonders Mineralstoffen und Spurenelementen, zugrunde. Zu den besten, weil vitalstoffreichsten, Ergänzungen der Ernährung gehören Algen. Beide Arten, die Süßwasseralgen Spirulina, AFA- und Chlorella und die Meeresalgen, wie KelpDulse oder Wakame, sind gleichsam empfehlenswert. Algen in Pulver- oder Tablettenform sind schnell und jederzeit einsetzbar; die getrockneten Meeresalgen eignen sich als Ergänzung von Smoothies, Gemüsegerichten und als herzhafte Snacks, der auch mal einen Kaugummi ersetzen kann. Außerdem können hier der mineralreiche Kakao und das Shilajit helfen. Letzteres weist einen hohen Anteil Fulvinsäure auf, das die Aufnahme von Mineralien im Darm ganz erheblich fördert.

2. Neurotransmitter I - Dopamin
Dopamin ist für geistige Wachheit, Lebendigkeit, Konzentrationsfähigkeit verantwortlich. Zu einer Verringerung der Wirkung/Konzentration von Dopamin führen: Trans-Fettsäuren, Zucker, künstliche Aromastoffe und Süßstoffe, Glutamat.
Ausgleichend wirken: Camu Camu, gesunde Fette (KokosölKokosbutterNüsseHanf, Rohmilchbutter), Bewegung, Vollspektrumlicht (natürlich [= Sonne] oder künstlich), ätherische Öle von Zitrusfrüchten und Minze.

3. Neurotransmitter II - Serotonin
Serotonin ist für emotionale Ausgeglichenheit und guten Schlaf notwendig. Umweltfaktoren, die einen Mangel bewirken können: Elektrosmog, negativer Stress als Dauerstress, Fehlen essentieller Aminosäuren (zu wenig unerhitzte Lebensmittel), ungenügendes Kauen und Nicht-Achten auf Hunger-Sättigungsgefühle, zu wenig Bewegung.
Ausgleichend wirken: Bewegung, Ruhezeiten, Camu Camu, Acai, Maca, Nüsse plus Nuss- und Samenmuse und Triphala. Andere Ayurveda-Gewürze wie AshwagandhaBrahmi, Kurkuma oder Dosha-wirksame Tees sollten am Besten erst nach Austesten, welches wirklich eine Unterstützung bietet, eingesetzt werden. Primär sollte immer das schwächste Dosha zuerst Förderung erfahren.

Dieser Artikel erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Natürlich gibt es weitere Maßnahmen, um Stress zu kontrollieren, die Stimmung und die Konzentration oben zu halten. Vor allem mit mentalen Methoden bzw. dem Überdenken des eigenen Tuns bieten sich hier sehr wirksame Veränderungsmöglichkeiten. Nur braucht es hier meist eine gute Zeit der Übung.

Michael Göhner, Ernährungswissenschaftler 


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