Kunst und so.

Interessantes. Witziges. Lesenswertes. Dauerhaftes. Wissenswertes. und so.



„Du“ oder „Sie“, so duzt man richtig
By Stefan Wabner 


Es gibt Situationen, in denen ist es eindeutig richtig ist, das „Sie“ zu benutzen. Wenn ihr z.B. wieder mal betrunken mit dem Auto bei rot über die Ampel gefahren seit, ist ein „Herr Wachmeister, deswegen musst Du mir doch keinen Strafzettel verpassen!“ nicht die optimale Lösung. Andere Begebenheiten erfordern eindeutig das „Du“. Ich erinnere nur an das Mädchen, das neulich im Club gefragt hat: „Haben Sie mal Feuer…?“. Aber um all diese Geschichten soll es in diesem Artikel nicht gehen. Vielmehr um das unsicheres Gefühl nicht zu wissen, ob man lieber siezt oder duzt. Der Versuch die Wörter zu vermeiden, welche eindeutig die Richtung festlegen, führt meist zu einer holprigen Konversation. Deswegen soll nun Schluss sein mit dem Herumgeeiere. Aber welches Vorgehen ist nun am besten?
Schauen wir uns erst einmal die Vor- und Nachteile beider Varianten an.

Pro Du
Ein einfaches „Du“ ist informell und weniger distanziert. Es lässt beide Gesprächspartner auf Augenhöhe erscheinen und überbrückt Hierarchien. Ich persönlich unterhalte mich auch geschäftlich gern via „Du“, denn das Siezen verkommt schnell zu einer hölzernen Kommunikation. Gerade, wenn es eigentlich locker zugeht, ist für alle Beteiligten es unangenehm, wenn niemand den Durchbruch zum „Du“ schafft.

Pro Sie
„Sie“ drückt nicht nur Höflichkeit sondern auch Distanz aus. Es ist manchmal vonnöten, wenn man genau dies erreichen will. Sollen z.B. klare Rangfolgen beachtet werden, kommt man als „Ranghöherer“ oder als „Gegenspieler“ mit einem „Sie“ besser zurecht, denn Anweisungen oder unangenehme Gespräche gehen mit etwas Distanz besser von den Lippen. Ein „Du“ würde hier die Grenzen verwischen und in falscher Kumpanei ausarten. Es heißt ja immer noch korrekt: „Sie Arschloch“.?

So duzt man
Zu siezen ist in jedem Fall immer leichter, da es sich um das höfliche Annähern handelt und im Zweifelsfall immer richtig ist. Ich möchte hier die Lanze für das „Du“ brechen, weil ich einen lockeren und unkomplizierten Umgang bevorzuge. Nur in den seltensten Fällen geht es meinem Gegenüber anders.

Wenn ich mir nicht sicher bin, ob mein Gesprächspartner geduzt werden möchte, frage ich gleich innerhalb der ersten Sätze: „Sag ich Du? Sag ich Sie?“ Meist kommt ein kurzes Lächeln und der Gegenüber sagt „Du“ und stellt sich mit seinem Vornamen vor. Probiert es aus, es ist nur die ersten drei Mal komisch, danach ist man froh das Eis gebrochen zu haben. Um so länger damit gewartet wird, umso schwieriger ist es, also am besten gleich am Anfang fragen.
Hat man mit dem Siezen begonnen, kann trotzdem jederzeit nach dem Du gefragt werden. Auch hier wird es schwieriger, je länger man wartet. Ein Trick ist auch, sich gleich nur mit dem Vornamen vorzustellen. Damit öffnet man die Tür. Stellt sich der Gesprächspartner auch mit dem Vornamen vor, kann geduzt werden. Diese Vorgehensweisen können natürlich auch am Telefon genutzt werden.


sterne-0482.gif von 123gif.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen